Du hast das nicht verdient – oder doch?

Kann man sich Erfolg verdienen?

Erfolg verdienen

Es gibt zwei Aussagen, die zunächst höchst widersprüchlich klingen. Erstens – du hast alles verdient, was du dir wünschst.

Zweitens – Vergiss die Vorstellung, du hättest irgendetwas verdient.

Ja, was denn nun? Das geht doch nicht zusammen. Doch, geht es – und das werde ich dir in diesem Beitrag auch beweisen.

“Bin ich denn überhaupt würdig, dass es mir so gut geht?”
Diese Frage klingt irgendwie seltsam und in heutigen Zeiten vielleicht ein wenig altbacken. Aber in der ein oder anderen Form glauben viele Menschen, sie hätten ein glückliches und erfülltes Leben nicht verdient. Sie glauben, sie wären buchstäblich unwürdig.

Meine Mutter sagte immer, man dürfe sich nicht selbst so wichtig nehmen und müsse auch mal mit dem zufrieden sein, was man hat.

Sie war auch bei vielen Dingen der Überzeugung, für “Leute wie uns” wäre das nichts. Zum Beispiel ein eigenes Unternehmen aufbauen, reich werden, viel Geld verdienen oder bestimmen, wo es lang geht. “Wer zu hoch hinaus will, kann tief fallen.”

Nun – ein bisschen von ihrer Bescheidenheit würde vielen Menschen heute sicher gut tun. Aber es grenzte manchmal an Selbstaufgabe, weil sie praktisch nichts annehmen konnte. Tat ihr jemand einen Gefallen, musste das immer mindestens im gleichen Wert, besser noch hochwertiger, gut gemacht werden.

Erst als ich die ganze Geschichte ihrer Kindheit erfuhr, verstand ich langsam, wo das her kam. Sie musste nach dem Krieg früh von der Schule, weil ihr Vater arbeitsunfähig ins Pflegeheim musste. Als einziges Kind musste sie ihre Mutter, die Großmutter und noch ein paar Familienmitglieder durch ihre Arbeit versorgen. Ihr selbst blieb nichts.

Sie hatte früh gelernt, sich selbst hintenan zu stellen und für andere da zu sein. Für sie selbst blieb von ihrem Lohn nichts übrig. Sie definierte ihren Wert durch die Leistung für andere.

Es war ein hartes Stück Arbeit, bis ich bemerkte, dass ich viele dieser Glaubensmuster unbewusst übernommen hatte und immer noch mit mir herum schleppte. Nicht ganz so offensichtlich, dafür umso heimtückischer, weil sie unbemerkt im Untergrund wirkten.

Heute weiß ich, dass ich damit nicht alleine bin. Viele Menschen haben große Träume, halten sich aber unbewusst nicht für fähig und/oder nicht für würdig, diese auch zu realisieren.

Wie ist das bei dir?

Glaubst du, dass du das verdienst, was du erreichen und gestalten willst?

Bist du wirklich überzeugt, dass es für dich möglich ist und dass du es schaffen wirst?

Das ist die Basis für den Erfolg deiner Vorhaben. Dir geschehe nach deinem Glauben, stand schon in der Bibel. Du hast alles verdient, was du wirklich von ganzem Herzen werden oder bekommen willst. Du bist würdig – und wenn du jemand brauchst, der dir die Erlaubnis erteilt, dann übernehme ich das – Ich erkläre dich für würdig.

Dieser Spruch stammt von dem Positionierungs-Experten Hermann Scherer – aber wenn du es brauchst, um deinen Weg zu finden, ist er mir sicher nicht böse, wenn ich ihn benutze. ;-)

Es kommt auf deine Einstellung an

Erfolg verdienen

Kaum hast du die Überzeugung erlangt, deines Erfolgs würdig zu sein, kommt allerdings die nächste Herausforderung. Wenn du mit der Haltung an die Sache heran gehst, du hättest etwas verdient, oder gar einen Anspruch darauf, wird es ein schwieriger Weg für dich werden.

Das klingt zunächst widersprüchlich – ist es aber nicht.

Du bist grundsätzlich würdig und hast es verdient, glücklich und erfüllt zu leben – aber du hast keinen Anspruch darauf. Niemand schuldet es dir, niemand ist dafür verantwortlich, dass du es bekommst oder erreichst.

Ich hoffe, ich kann den Unterschied rüberbringen.

Auch David Goggins hat das in seinem Buch “Can’t hurt me” beschrieben:

„Es wird nicht immer so laufen, wie du es dir wünschst, also darfst du dich nicht in der Vorstellung verfangen, dass du es irgendwie verdient hast, nur weil du dir eine Möglichkeit für dich selbst vorgestellt hast. Dein Anspruchsdenken ist totes Gewicht. Schneide es los. Konzentriere dich nicht auf das, was du glaubst, verdient zu haben. Konzentriere dich auf das, was du bereit bist zu verdienen!“

Er schreibt in dem Buch einen weiteren wichtigen Satz, der dazu passt:

„Die wichtigsten Gespräche, die du jemals führen wirst, sind die, die du mit dir selbst führst.“

Der Glaube, Anspruch auf etwas zu haben, führt oft zu Frust und Enttäuschung. Wer glaubt, er habe den Erfolg eigentlich verdient und er würde ihm verwehrt, der landet nicht selten in der Verbitterung und in der Missgunst anderen gegenüber.

Frag dich stattdessen: “Was bin ich bereit zu verdienen?”

Du bist würdig, ein großes Unternehmen aufzubauen, wenn du das willst – aber bevor du das in der Realität erleben kannst, musst du die Vorarbeit leisten. Zuerst die mentale, dann die physische.

Du bist würdig, einen sportlichen Erfolg zu erreichen, oder einen beruflichen – aber bevor das Realität wird, darfst du die notwendigen Schritte dorthin gehen. Und nur sehr selten, wenn überhaupt, wird das ein gerader Weg ohne Schlaglöcher sein.

Du wirst nicht selten einen Umweg nehmen müssen, in einer Sackgasse landen oder zurückgeworfen werden, wie beim “Mensch-ärgere-dich-nicht.”

Schnell tauchen dann Gedanken auf, wie: “Eigentlich hätte ich das verdient ..” “Das ist unfair …” oder “Das ist ungerecht ..”

Das ist pures Gift für deine mentale Gesundheit und letztlich auch für deinen Erfolg. Vor allem aber verhindern diese Gedanken, dass du deinen Weg mit Freude und Energie gehen kannst. Und das ist viel wichtiger als die Zielerreichung.

Neueste Beiträge

Über den Autor: Gerd Ziegler

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua.