Wie du deine Chancen nutzen und dein Potenzial erkunden kannst
Du weißt gar nicht, was alles möglich wäre

Solange du nicht loslegst, weißt du nicht was dir alles möglich wäre. Wenn du deine Chancen nutzen willst musst du deine Möglichkeiten auf dem Weg erkunden …
„Du läufst Gefahr, ein so bequemes und weiches Leben zu führen,
dass du stirbst, ohne jemals dein wahres Potenzial auszuschöpfen.”
David Googins
Es war mal wieder soweit. Alle Planungen waren abgeschlossen, alle Recherchen durchgeführt und alle Fakten zusammengetragen. Klar – fertig ist man nie, weil es nie perfekt sein kann, aber irgendwann dreht man sich im Kreis.
Es kann also losgehen. Doch wie immer passierten dann seltsame Dinge. Mir kam der Gedanke, dass ich noch schnell den Schreibtisch vorher aufräumen wollte. Die Wohnung war auch schon lange nicht mehr durchgesaugt worden. Außerdem fiel mir grade noch ein, dass ich diese eine Passage auf der Landingpage vergessen hatte, die ich doch unbedingt einbinden wollte.
Vielleicht war es besser, noch etwas zu warten. Es scheint noch nicht der richtige Zeitpunkt zu sein. Das Projekt scheint noch nicht so weit zu sein, um loszulegen. Aber es war natürlich nicht das Projekt, das nicht so weit war, sondern ich.
Ich war noch nicht bereit und der Gedanke kam mir damals das erste Mal in den Sinn: “Ich würde niemals so weit sein.” Diese Feststellung fuhr mir damals in alle Glieder. Sie hatte so etwas endgültiges und was am schlimmsten war – es war die Wahrheit.
Egal wie gut ich mich vorbereiten würde und egal, wie gut die Chancen für meine Vorhaben auch sein mochten – es würde nichts werden – weil ich selbst nicht aus meiner eigenen Haut konnte, wie man so schön sagt.
Ich finde, das ist eine passende Metapher für die eigene Komfortzone – ich kann nicht aus meiner Haut. Auch wenn diese Aussage meist als Entschuldigung verwendet wird – sinngemäß für: “So bin ich halt.”
Aber stimmt das auch?
Können wir wirklich nicht aus unserer Haut?
Nein, natürlich nicht – aber die Haut wächst mit uns … Glaube mir ruhig – ich habe das ausführlich getestet, als ich früher 30 kg zunahm.
Diese körperliche Erfahrung lässt sich durchaus übertragen. Deine Komfortzone zieht enge Grenzen um deine Möglichkeiten. Sobald du dich diesen Grenzen näherst, fühlst du ein gewisses Unwohlsein, das sich immer mehr steigert, je weiter du diese Grenzen überschreitest – und sei es nur in deiner Vorstellung.
Die natürliche Reaktion darauf ist Rückzug.
Hast du schon einmal Kühe auf der Weide beobachtet?
Diese schweren, kräftigen Tiere werden von einem einfachen Draht davon abgehalten, ihre Weide zu verlassen.
Der kleine, elektrische Impuls ist eher erschreckend als gefährlich für die Kühe, aber es reicht aus, damit sie nach ein paar Versuchen gelernt haben, vom Zaun weg zu bleiben.
Liegt die Weide an einem Hang, oder ist sie von Büschen und Bäumen umgeben, finden sich manchmal Stellen, an denen die Kühe einfach über den Draht steigen oder ihn niederdrücken können.
Haben sie das einmal herausgefunden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie in den nächsten Tagen ebenfalls wieder ausbüxen.
Was, wenn da gar nichts ist?
Wir Menschen gelten ja als wesentlich intelligenter als Kühe, oder?
Wir würden uns ja niemals von einem einfachen Weidezaun aufhalten lassen. Wirklich?
In Indien gibt es eine Technik bei der Erziehung von Elefanten, wo die Jungtiere mit einem starken Seil an einen dicken Baum angebunden werden. Jeder Versuch des Tieres, sich zu befreien, ist zum Scheitern verurteilt. Es versucht es trotzdem immer wieder – aber es ist aussichtslos – irgendwann bricht es die Versuche ab und akzeptiert die Limitierung.
Danach reicht ein dünnes Seil um den Fuß und der Elefant kann an einem Stuhl angebunden werden – er hat gelernt, dass er ohnehin nicht weg kann, wenn er angebunden ist.
Wir Menschen würden auf diesen Trick natürlich nicht hereinfallen, oder?
Natürlich nicht. Wir würden die Chance erkennen und schon beim dicken Seil eventuell ein Werkzeug finden, um uns zu befreien.
Allerdings weicht unser Verhalten – auf einem höheren Niveau, aber in der Sache gleich – keineswegs stark von dem der Kühe und Elefanten ab.
Wir haben gelernt, unsere Begrenzungen zu akzeptieren, ohne ernsthaft zu prüfen, ob sie überhaupt noch da sind. Wir lassen uns von Verletzungen, die uns in der Vergangenheit zugefügt wurden, die zukünftigen Möglichkeiten einschränken. Die Angst vor dem, was passieren könnte, lähmt uns und hält uns in unserer Weide – genannt Komfortzone.
Das Leben dort ist angenehm – nicht besonders toll, aber sicher und es gibt genug zu grasen, sprich wir sind mit allem versorgt, was wir unbedingt brauchen. Was nützt es einem schon, wenn man in Freiheit verhungert?
Und so kommt das Zitat von David Goggins vom Anfang dieses Beitrags wieder ins Spiel. Du läufst Gefahr, zwar bequem und weich gebettet zu leben bis zum Tod, ohne jemals auch nur dein wahres Potential zu ergründen.
Wir scheuen den Konflikt mit unseren Begrenzungen – das ist menschlich.
Aber was, wenn da gar nichts ist?
Was, wenn wir mittlerweile nur noch ein dünnes Seil am Bein spüren, und denken, es seien unüberwindbare Ketten?
Ist jedem alles möglich?

Ich gehöre nicht zur Fraktion, die den Menschen erzählt, jeder könne alles erreichen, wenn nur der Wille und die Tatkraft groß genug wäre. Es gibt natürliche Grenzen, körperliche Veranlagungen und sonstige Voraussetzungen.
Jeder Mensch bekommt bestimmte Eigenschaften, Talente und Neigungen mit auf die Welt. Diese werden angereichert und vervollständigt in unserer Kindheit – dort übernehmen wir viel von unseren Eltern, der Familie und überhaupt dem Umfeld, in dem wir groß werden.
Hinzu kommen Erlebnisse und Erfahrungen, aus denen wir unsere Schlüsse ziehen und die sich mehr oder weniger tief in unser Unterbewusstsein einbrennen. Positiv wie negativ.
Das alles sind die Karten, die uns das Leben austeilt. Manche von uns bekommen mehr Asse, andere mehr Luschen auf die Hand. Das hat natürlich Einfluss auf unsere Möglichkeiten und ergibt höchst unterschiedliche Ausgangslagen.
Allerdings zeigt sich immer wieder, dass du die bestmöglichen Karten erhalten kannst und trotzdem am Leben verzweifeln kannst, wenn du nicht lernst sie richtig auszuspielen.
Ebenfalls gibt es immer wieder Menschen, die unter widrigsten Umständen ins Rennen gehen, aber am Ende etwas Wunderbares daraus erschaffen – für sich und andere.
Es kann also unmöglich an der Zuteilung der Eigenschaften, Talente, Vorlieben, dem Umfeld und der Erziehung alleine liegen. Ein glückliches und erfülltes Leben scheint viel eher von anderen Faktoren abzuhängen, die nicht im Außen liegen.
Wer das in vollem Umfang verstanden hat, weiß um die eigenen Möglichkeiten, aber auch um die eigene Verantwortung.
Niemand kann sagen, was für dich möglich ist und wie weit du mit deinen Träumen und Zielen kommen wirst. Aber es ist zu hundert Prozent sicher, dass du es nur herausfinden wirst, wenn du deine Komfortzone verlässt und deinen Weg gehst.
Erkunde neugierig das Gebiet jenseits deiner scheinbaren Limitierungen und beweise dir selbst, dass es hinterm Horizont weitergeht.
Dehne deine Komfortzone immer weiter aus, wie eine Haut bei der körperlichen Ausdehnung – nur wesentlich angenehmer bei den Folgen. 🙂
Finde deinen Weg … aber geh ihn dann auch.
Viel Erfolg dabei und
Alles Gute
Dein
Gerd Ziegler
PS: Gemeinsam lassen sich die eigenen Grenzen leichter verschieben. Deshalb wurde die “Weg-und-Werden-Community” ins Leben gerufen. Hier gibt’s neben einer Schritt-für-Schritt-Anleitung auch Inspiration und gegenseitige Unterstützung. Weitere Infos hier …